Barrierefreiheit vs. Altersgerechtigkeit im Bad

28. August 2025

Barrierefreies oder altersgerechtes Bad? – So finden Sie die passende Lösung

Warum die Unterscheidung wichtig ist

Bei der Planung eines Badezimmers geht es längst nicht mehr nur um schöne Fliesen und moderne Armaturen. Viele Menschen wünschen sich heute ein Bad, das nicht nur stilvoll aussieht, sondern auch praktisch und sicher ist – und das für viele Jahre. Dabei tauchen oft die Begriffe barrierefrei und altersgerecht auf. Doch wo liegt eigentlich der Unterschied? Und was passt am besten zu Ihrer Lebenssituation?

Barrierefrei vs. altersgerecht – kurz erklärt

- Barrierefrei heißt: Das Bad kann uneingeschränkt von allen genutzt werden – egal ob mit Rollstuhl, Gehhilfe oder ohne Einschränkungen. Grundlage dafür ist die DIN-Norm 18040.
- Altersgerecht bedeutet: Das Bad wird auf die Bedürfnisse älterer Menschen angepasst – zum Beispiel durch rutschhemmende Fliesen, eine bodengleiche Dusche oder gute Beleuchtung. Die Anforderungen sind flexibler und nicht so streng wie beim barrierefreien Bad.

👉 Einfach gesagt: barrierefrei = maximale Zugänglichkeit, altersgerecht = mehr Komfort und Sicherheit im Alltag.

Was macht ein altersgerechtes Bad aus?

Ein seniorengerechtes Bad muss nicht wie ein Klinikraum aussehen – im Gegenteil! Moderne Lösungen verbinden Design und Funktionalität:

- Bodengleiche Dusche statt Badewanne – leicht begehbar und elegant.
- Rutschfeste Fliesen und helle Beleuchtung für Sicherheit.
- Höheres WC für bequemes Aufstehen.
- Haltegriffe an wichtigen Stellen, z. B. neben der Dusche oder Toilette.
- Komfortextras wie klappbare Duschsitze, Thermostat-Armaturen oder leicht bedienbare Lichtschalter.

Und wie sieht ein barrierefreies Bad aus?

Ein barrierefreies Badezimmer geht noch einen Schritt weiter und richtet sich besonders an Menschen mit körperlichen Einschränkungen:

- Mehr Bewegungsfläche: z. B. 120 x 120 cm vor WC, Dusche und Waschbecken, damit auch Rollstuhlfahrer genügend Platz haben.
- Unterfahrbare Waschbecken und höhenverstellbare Elemente.
- Schwellenlose Türen mit mindestens 90 cm Breite.
- Technische Hilfsmittel: Sensorarmaturen, höhenverstellbare WCs oder sogar Sprachsteuerung für Licht und Wasser.

Auch kleine Badezimmer lassen sich clever umbauen: Schiebetüren oder bei sehr schmalen Bädern auch einklappbare bzw. faltbare Duschabtrennungen, klappbare Sitze oder platzsparende Armlehnen sind nur einige Beispiele.

Was kostet ein altersgerechtes oder barrierefreies Bad?

Die Kosten hängen stark von der Ausgangssituation ab:
- Kleine Anpassungen wie Haltegriffe oder ein höheres WC gibt es schon ab einigen hundert Euro.
- Komplettumbauten mit bodengleicher Dusche, neuen Fliesen und moderner Ausstattung werden  mehrere  Tausend Euro kosten.

💡 Tipp: Förderungen und Zuschüsse können die Kosten deutlich senken. Pflegekassen zahlen bis zu 4.000 € Zuschuss pro Maßnahme, und auch über die KfW gibt es attraktive Programme.

Praxis-Tipps für die richtige Planung

- Frühzeitig vorsorgen: Wer heute umbaut, spart sich später teure Nachrüstungen.
- Bedürfnisse berücksichtigen: Lebt jemand mit Bewegungseinschränkungen im Haushalt? Oder soll es vor allem komfortabel und zukunftssicher sein?
- Fachbetrieb einbeziehen: Profis kennen die Normen, wissen welche Förderungen es gibt und sorgen dafür, dass Funktion und Design zusammenpassen.

Fazit: Welche Lösung passt zu Ihnen?

Ob altersgerecht oder barrierefrei – beide Ansätze machen das Badezimmer sicherer, komfortabler und langfristig wertvoller. Während das altersgerechte Bad vor allem auf Komfort im Alter ausgelegt ist, bietet das barrierefreie Bad die vollständige Zugänglichkeit für alle Menschen – unabhängig von körperlichen Einschränkungen.

👉 Am besten lassen Sie sich von einem regionalen Fachbetrieb beraten. So finden Sie die Lösung, die perfekt zu Ihrer Lebenssituation und Ihrem Zuhause passt.